Nachgedacht - Schlaf von Kindern

Das Beste zuerst: Wir haben ein ziemliches Glück mit unserem Sohn, der ein wirklich unkomplizierter Schläfer ist. Das schreibe ich jetzt nicht, um damit anzugeben oder um das einfach nur so zu sagen, sondern, weil ich darüber total froh bin und weiß, dass das nicht unbedingt die Regel ist.

Wir haben das große Glück, dass wir nie großartige Probleme mit dem Schlaf des kleinen Mannes hatten. Ich weiß aber auch, dass dieses Thema für viele Eltern ein Dauerbrenner ist.

Ich möchte kurz darstellen, wie das (normale) Schlafverhalten unseres Zwerges ist:

Er wacht ungefähr zwischen 6 und 8 Uhr morgens auf. Mittlerweile kommt er dann entweder noch einmal zu uns ins Bett zum Kuscheln oder um uns mit "Aufstehenszeit Mami"/"Aufstehenszeit Papi" zu wecken.

Wenn alles regulär läuft macht er mittags gegen 12/13 Uhr einen Mittagsschlaf von meistens mindestens 2 Stunden.

Und abends legen wir das Mäuschen gegen 19 Uhr wieder ins Bett, wo er dann auch meistens ziemlich schnell (max. 30 Minuten) einschläft.

Von dieser Darstellung, die sich für viele Eltern vielleicht wie ein Traum anhören mag, gibt es natürlich immer mal wieder Abweichungen. Bei Krankheit, Hitze, Zahnen, ... oder auch einfach nur, wenn er überdreht ist, klappt es nicht so 100%. Aber im Großen und Ganzen haben wir es wirklich gut.

Nach einem Gespräch mit einer Mutter in der letzten Woche, habe ich mich gefragt, ob wir wohl irgendetwas Besonderes getan haben, damit das so läuft. Gleichzeit schlich sich die Befürchtung ein, dass es vielleicht beim zweiten Kind ganz anders laufen könnte.

Ein Artikel in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Eltern" bestätigte aber meine Vermutung: Wichtig ist das Bauchgefühl!

Der Junior hat, solange ich gestillt habe, also die ersten 15 Monate, in unserem Bett geschlafen. Als er noch ganz klein war, haben wir ihn zum Schlafen immer in den Kinderwagen gelegt, den wir dann in sein Kinderzimmer gefahren haben, nachdem er eingeschlafen war. Später habe ich ihn dann zum Einschlafen und Stillen in unserem Bett liegen lassen. Als die Gefahr des Rausfallen zu groß wurde, habe ich ihn im Wohnzimmer gestillt und ihn anschließend in sein Kinderbett gebracht. Wenn er dann wach wurde, meist zu der Zeit als wir ins Bett gingen, habe ich ihn wieder mit in unser Familienbett genommen und nach dem Stillen hat er dort bei uns weitergeschlafen. Das hat weder meinen Mann noch mich großartig gestört.

Seit dem Abstillen legen wir ihn genauso abends in sein Bett und meist schläft er dort dann durch bis zum nächsten Morgen. Am Anfang gab es natürlich schon das ein oder andere Mal Geschrei. Wir haben es dann so gehandhabt, dass wir auf die Uhr geschaut haben und ihn max. 2-5 Minuten (ich meine 2 Minuten, mein Mann meint 5... Wie das so ist bei Eltern ;) ) haben weinen lassen. Danach sind wir wieder zu ihm und haben ihn getröstet. Wenn gar nicht anderes ging, hat sich einer von uns mit ihm ins Familienbett gelegt bis er eingeschlafen war. Dann war der Abend zwar auch für uns nicht mehr so entspannt, aber da das glücklicherweise die Ausnahme blieb, war es ok.

Wir haben dabei sehr auf unser Bauchgefühl gehört und immer versucht, dass Weinen in "trotzig" und "Angst/Unsicherheit" zu unterscheiden. Denn wir wollten natürlich auf keinen Fall seine Ängste nicht ernst nehmen, meist hat sich dies aber auch schon im Laufe des Tages gezeigt, wenn er eh schon ein großes Nähebedürfnis hatte.

Inzwischen ist er ja nun schon zwei, aber wir handhaben es immer noch so.  Auch wenn er nachts wach wird und weint, holen wir ihn zu uns ins Bett, um ihm damit die Sicherheit und das Vertrauen zu geben, dass Mama und Papa verlässlich sind und auf ihn aufpassen.

Ob dieses Vorgehen nun auch beim zweiten Kind so klappt, wird sich zeigen. Ich denke, ein weiterer wichtiger Punkt ist, entspannt zu bleiben. Klar ist es anstrengend, wenn das geliebte Kind schreit und man einfach nur einen ruhigen Abend möchte, weil der Tag eh schon anstrengend genug war. Dennoch hilft es wirklich tief Durchzuatmen, dem Kind vielleicht die Hand auf den Bauch zu legen und einfach nur da zu sein. Und glaubt mir, ich bin die Hektik in Person, oft genug musste mein Mann das übernehmen, weil ich einfach nur noch genervt und erschöpft war. Aber mit ein bisschen Übung gelingt es mittlerweile auch mir ganz gut. Und im Notfall legen der Zwerg und ich uns beide ins "große Bett" und schlafen dann halt beide erst bzw. schon um 21 Uhr ;)

Und wenn unser zweites Kind ein anderer Schläfer wird, werden wir auch damit zurecht kommen und eine akzeptable Lösung finden. Aber warten wir erstmal ab :)

Also lasst euch beim Thema Schlafen nicht zu sehr verrückt machen, hört auf euer Gefühl und denkt vor allem daran, dass ihr eine Möglichkeit findet, mit der IHR gut zurecht kommt. 

So und nun schlaft gut ;)